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Als erste Foto-Location hatten wir uns einen Gletscher mitten in den Fjorden von Chile ausgesucht. Um dorthin zu gelangen, mussten wir 9 Stunden von Puerto Natales in die Wildnis fahren. Zuerst mussten wir ein Stück zu Fuß gehen, dann auf ein Boot, dann ein Stück mit dem Auto fahren, dann auf ein zweites Boot, eine erste Wanderung machen, noch ein Boot nehmen, eine zweite Wanderung machen und dann ein letztes Boot nehmen, das uns am Basislagerboot absetzte.
Das Schöne an fernen Ländern ist, dass es da oft weniger Regeln gibt. Auf dieser Reise hielt unser Reiseführer zum Beispiel an einer großen Höhle im Felsen an. „Kletter da mal rein“, sagte er. Kaum bin ich in der Höhle, zeigt er auf einen großen Vogel am Himmel. „Schau mal, jetzt stehst du im Nest des Kondors.“ Der Kondor mit seiner Flügelspannweite von drei Metern umkreiste währenddessen das Nest. „Oh ja, ich sehe ihn... er schaut auch die ganze Zeit in diese Richtung...“ Ich hab mich nicht wirklich wohlgefühlt, aber andererseits ist sowas natürlich eine einmalige Erfahrung. Und es war auch sehr aufschlussreich. Vor allem die Tatsache, dass Kondore nicht aggressiv sind, fand ich sehr interessant.
Auf dem Boot des Basislagers, wo wir die Nacht verbringen werden, erhalten wir einen Willkommenstrunk. In unserem Drink befinden sich grobe Eisklumpen. Meine Vermutung, woher das Eis kommt, hat sich als richtig erwiesen. Ab und zu hacken sie einen Eimer Eis vom Gletscher. Das Getränk ist ein billiger Fusel, aber ich glaube, in einem Drei-Sterne-Restaurant würde man sich dafür ein Bein ausreißen.
Auf dem Schiff gab es einen Koch, der sich um unser leibliches Wohl sorgte. Früh morgens ertönte plötzlich ein lautes Furzgeräusch aus der kleinen Kombüse. Der Koch stürmte nach draußen und entschuldigte sich. Er sprach Spanisch, sodass wir nicht genau verstanden, was er sagte. Kurze Zeit später hörten wir laute Sexgeräusche aus seiner Küche kommen. Der Koch stürzte wieder mit hochrotem Kopf heraus. Diesmal ließ er von jemandem auf Englisch erklären, was vor sich ging. Sein Bruder hatte eine Playlist für ihn zusammengestellt, damit er während der Arbeit Musik hören konnte. Als Scherz hatte er zwischen den Songs Furz- und Pornosounds eingebaut. Was man auf Reisen alles so mitmacht…
Insgesamt sind wir 1800 Kilometer durch Patagonien gefahren. Hier ist eine Landschaft schöner als die andere. Aber trotzdem... ab einem bestimmten Punkt kann man einfach keine Landschaften mehr sehen. Ich gebe also ehrlich zu, dass ich mir in dieser Woche zwei Staffeln der italienischen Mafia-Serie Gomorra im Auto reingezogen habe. Als wir nach über einer Woche in Buenos Aires ankamen, war ich zu 100 % davon überzeugt, ein harter Mafiaboss zu sein.
Wenn wir für unsere Kampagne unterwegs sind, machen wir so einiges mit. Die Kampagnenfotos sind immer superschön, aber die Realität sieht oft anders aus.... Hier sind einige Schnappschüsse, die wir während unserer Reise gemacht haben. Wenn Sie sie anklicken, können Sie nachlesen, was darauf genau zu sehen ist.
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