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Große Geldnot. 1744.

Adriaen van Bommel gründete 1718 das Familienunternehmen. Sechs Jahre später trat auch sein Bruder Christiaen in die Schuhmacherzunft von Breda ein. In den Archiven der Schuhmacherinnung ist nicht vermerkt, in welchem Schuhmacherbetrieb die Brüder arbeiteten. Alles deutet jedoch darauf hin, dass sie gemeinsam eine Schuhmacherei betrieben. Den Archiven zufolge arbeiteten Adriaen und Christiaen mit denselben Schuhmacherlehrlingen und nahmen 1734, nach dem Tod ihres Vaters, gemeinsam eine Hypothek auf das elterliche Haus auf.

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Tinte aus dem Jahr. 1741.

Diese beiden Kritzeleien sind das einzige Lebenszeichen, das direkt von den beiden Brüdern stammt. Das Leben dieser Männer, ihre Zeit und ihre Schuhmacherei sind nur noch eine vage Erinnerung. Diese beiden Unterschriften machen ihre Existenz allerdings etwas weniger abstrakt.

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Geschichte

18. und 19. Jahrhundert

21. Juli 1899 18 und 19. Jahrhundert

Der erste Van Bommel Schuh. 1718.

Der allererste Van Bommel Schuh wurde am 12. Dezember 1718 gefertigt. Das ist auch der Tag, an dem Adriaen van Bommel im Alter von 20 Jahren in die Schuhmachergilde von Breda eintrat. Mit der Entrichtung des obligatorischen Ambachtsgeldes war Adriaen von nun an ein selbstständiger Schuhmacher. In den vorangegangenen acht Jahren war er bei Schuhmachermeister Bernaert Verhoeven in die Lehre gegangen. Im 18. Jahrhundert war es üblich, dass Jungs schon in jungen Jahren bei ihrem Vater in die Lehre gingen. Sie arbeiteten für ihren Lebensunterhalt mit und lernten gleichzeitig alle Kniffe des Handwerks. Adriaen war jedoch nicht bei seinem Vater in der Lehre. Daraus können wir schließen, dass Vater Reynier kein Schuhmacher war. Es kann sein, dass der Schuhmachermeister Verhoeven einen Gesellen brauchte und dass Reynier seinen Sohn dort gegen ein geringes Entgelt als Schuhmacher unterbrachte. Von Vater Reynier ist in den Archiven nur überliefert, dass er Schiffer auf einem Kahn war, der Mist und Dünger transportierte.

Von den vielen hundert niederländischen Schuhmacherbetrieben des 18. und 19. Jahrhunderts existiert nur noch der Betrieb der Van Bommel Familie. Das Handwerk wurde über einen Zeitraum von mehr als 300 Jahren achtmal vom Vater an den Sohn weitergegeben. In dieser Zeit hat Van Bommel, abgesehen von einem Jahr Zwangsschließung während des Zweiten Weltkriegs, ununterbrochen Schuhe hergestellt. Heute wird das Unternehmen von der neunten Generation der Familie geführt: Reynier, Pepijn und Floris van Bommel.

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Die Verpflichtungen der Zunft. 1718.

Adriaen van Bommel wurde am 12. Dezember 1718 Mitglied der Schuhmacherzunft von Breda. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit konnten die meisten Berufe nur ausgeübt werden, wenn man Mitglied der jeweiligen Zunft war. Die Zünfte hatten großen Einfluss auf das berufliche Geschehen. Sie legten Preise fest, führten strenge Regeln ein, setzten Qualitätsstandards und bestimmten, wer dem Berufsstand beitreten durfte.

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Die Kassenbücher der Schuhmacherzunft. 1449.

Die Kassenbücher der „Zunft der Schuhmacher, Ledergerber und anderer Lederarbeiter“ sind im Stadtarchiv von Breda erhalten geblieben.

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Das älteste Foto aus dem Van Bommel Archiv. 1859.

Dies ist ein Foto von Maria van Gijsel-Van Bommel aus dem Jahr 1859, der Ur-Ur-Urgroßmutter der heutigen Geschäftsführung. Die Fotografie wurde nur 20 Jahre zuvor in Paris und London erfunden. 1859 war die Fotografie noch sehr aufwendig und die Fotos waren von schlechter Qualität. Die Aufnahme eines Fotos dauerte mehrere Minuten, Chemikalien mussten kurz vor der Aufnahme auf eine Glas- oder Kupferplatte aufgetragen werden, und die Fotoplatte musste unmittelbar nach der Belichtung in einer Dunkelkammer entwickelt werden.

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Löhne in Form von Gutscheinen. 1899.

Die Schuhfabrik van Bommel betrieb bis 1915 einen kleinen Lebensmittelladen neben dem Fabrikgelände. In diesem Laden konnte das ganze Dorf seine Einkäufe tätigen. Der Laden war jedoch hauptsächlich für den Zwangseinkauf gedacht, den Van Bommel seinen Angestellten auferlegte. Beim Zwangseinkauf wurde der Lohn teilweise in bar und teilweise in Form von Waren oder Gutscheinen ausgezahlt. In der Regel konnten diese Gutscheine nur im Firmenladen eingelöst werden. Bei Van Bommel war dies der Fall.

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Die Hand des Meisters. 1911.

Die Schuhherstellung kann auf drei Arten erfolgen: Manuell, maschinell oder mechanisiert. Bis 1912 stellte van Bommel seine Schuhe manuell her. Dies geschah durch Blockarbeiter und Schoßarbeiter. Ein Blockarbeiter hatte den Schuh auf einem rotierenden Schusterblock aus Gusseisen vor sich, so dass er beide Hände für die Bearbeitung des Schuhs frei hatte.

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Eine wirklich starke Frau. 1887.

Die Abkürzung im Namen Schoenfabriek wed. J.P. van Bommel steht für: „Witwe Johannes Peter“. Ende des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass eine Frau, die Witwe wurde, den Namen ihres verstorbenen Mannes als offiziellen Namen annahm. Als also 1887 der Direktor Johannes Peter van Bommel jung verstarb, nahm seine Frau Johanna van Dinther den Namen „Witwe Johannes Peter van Bommel“ an.

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Das Kreuz der Witwe. 1907.

Die Witwe J.P. van Bommel, die ab 1887 13 Jahre lang die Schuhfabrik leitete, konnte nicht schreiben. Johanna wurde 1842 geboren, zu einer Zeit, als Bildung alles andere als selbstverständlich war. Ein Dokument aus dem Jahr 1907, das den Besitz eines Grundstücks belegt, wurde von der Witwe mit einem Kreuz unterzeichnet. Unter dem Kreuz steht: „Die Unterzeichnenden erklären, dass es sich bei dem obigen Kreuz um die Unterschrift von Wed. J.P. van Bommel handelt, die erklärt, dass sie nicht schreiben kann. August und Janus van Bommel.“

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