Eine wirklich starke Frau. 1887.

Die Abkürzung im Namen Schoenfabriek wed. J.P. van Bommel steht für: „Witwe Johannes Peter“. Ende des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass eine Frau, die Witwe wurde, den Namen ihres verstorbenen Mannes als offiziellen Namen annahm. Als also 1887 der Direktor Johannes Peter van Bommel jung verstarb, nahm seine Frau Johanna van Dinther den Namen „Witwe Johannes Peter van Bommel“ an.

(Bild oben: Johannes Peter van Bommel starb 1887 in jungen Jahren. Seine Frau Johanna van Dinther, alias die Witwe J.P., übernahm fortan die Geschäfte.)

Nach dem Tod ihres Mannes war die Witwe im Alter von 45 Jahren allein für die Schuhmacherei verantwortlich. Als Mutter von sieben kleinen Kindern führte sie das Geschäft weiter. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem ältesten Sohn Janus, der zu diesem Zeitpunkt 11 Jahre alt war. Ein paar Jahre später folgte sein zwei Jahre jüngerer Bruder Gust. Im späten 19. Jahrhundert war es nicht unüblich, aber doch etwas Besonderes, dass eine Frau ein Unternehmen führte. Hanneke, wie Johanna in Moergestel genannt wurde, war Analphabetin wie die meisten Frauen in dieser Zeit. Die Witwe leitete die Schuhfabrik zu einer Zeit, in der Aletta Jacobs als erste Frau in den Niederlanden für ihr Recht auf ein Universitätsstudium kämpfte. Damals hatten Frauen noch nicht das Wahlrecht und verheiratete Frauen waren gesetzlich entmündigt.

(Bild unten: Die Familie der Witwe J.P. im Jahr 1890. Links und rechts hinter der Witwe ihre Söhne Janus und Gust, die im Alter von 11 und 9 Jahren in das Geschäft einstiegen.)

Die Witwe führte das Geschäft erfolgreich weiter. Als ihre Söhne alt genug waren, zog sie sich etwas aus dem Geschäft zurück. Unter der inspirierenden Leitung von Janus und Gust entwickelte sich der handwerkliche Betrieb aus der Zeit vor der Jahrhundertwende zu einer hochwertigen maschinellen Schuhfabrik. 1921, fünf Jahre nach dem Tod der Witwe wurde in den Niederlanden das Handelsregistergesetz eingeführt. Unternehmen mussten sich nun offiziell registrieren lassen. Als Hommage an ihre Mutter gaben Janus und Gust ihrer Schoenfabriek den offiziellen Namen: Schoenfabriek Weduwe J.P. van Bommel bv.

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(Bild oben: Die Witwe J.P. van Bommel führte das Unternehmen zu einer Zeit, als die Unabhängigkeit der Frauen noch keine Selbstverständlichkeit war.)

Die Abkürzung im Namen Schoenfabriek wed. J.P. van Bommel steht für: „Witwe Johannes Peter“. Ende des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass eine Frau, die Witwe wurde, den Namen ihres verstorbenen Mannes als offiziellen Namen annahm. Als also 1887 der Direktor Johannes Peter van Bommel jung verstarb, nahm seine Frau Johanna van Dinther den Namen „Witwe Johannes Peter van Bommel“ an.

(Bild oben: Johannes Peter van Bommel starb 1887 in jungen Jahren. Seine Frau Johanna van Dinther, alias die Witwe J.P., übernahm fortan die Geschäfte.)

Nach dem Tod ihres Mannes war die Witwe im Alter von 45 Jahren allein für die Schuhmacherei verantwortlich. Als Mutter von sieben kleinen Kindern führte sie das Geschäft weiter. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem ältesten Sohn Janus, der zu diesem Zeitpunkt 11 Jahre alt war. Ein paar Jahre später folgte sein zwei Jahre jüngerer Bruder Gust. Im späten 19. Jahrhundert war es nicht unüblich, aber doch etwas Besonderes, dass eine Frau ein Unternehmen führte. Hanneke, wie Johanna in Moergestel genannt wurde, war Analphabetin wie die meisten Frauen in dieser Zeit. Die Witwe leitete die Schuhfabrik zu einer Zeit, in der Aletta Jacobs als erste Frau in den Niederlanden für ihr Recht auf ein Universitätsstudium kämpfte. Damals hatten Frauen noch nicht das Wahlrecht und verheiratete Frauen waren gesetzlich entmündigt.

(Bild unten: Die Familie der Witwe J.P. im Jahr 1890. Links und rechts hinter der Witwe ihre Söhne Janus und Gust, die im Alter von 11 und 9 Jahren in das Geschäft einstiegen.)

Die Witwe führte das Geschäft erfolgreich weiter. Als ihre Söhne alt genug waren, zog sie sich etwas aus dem Geschäft zurück. Unter der inspirierenden Leitung von Janus und Gust entwickelte sich der handwerkliche Betrieb aus der Zeit vor der Jahrhundertwende zu einer hochwertigen maschinellen Schuhfabrik. 1921, fünf Jahre nach dem Tod der Witwe wurde in den Niederlanden das Handelsregistergesetz eingeführt. Unternehmen mussten sich nun offiziell registrieren lassen. Als Hommage an ihre Mutter gaben Janus und Gust ihrer Schoenfabriek den offiziellen Namen: Schoenfabriek Weduwe J.P. van Bommel bv.

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(Bild oben: Die Witwe J.P. van Bommel führte das Unternehmen zu einer Zeit, als die Unabhängigkeit der Frauen noch keine Selbstverständlichkeit war.)

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