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Eine echte Delikatesse! Zehn Sekunden nach dem Runterschlucken verstehe ich endlich, was unser Reiseführer mir die ganze Zeit zu erklären versucht hat: Es ist Walfisch. Unser japanischer Reiseführer, ein supernetter und überkorrekter 64-jähriger Mann, ist manchmal ein bisschen schwer zu verstehen. Er spricht wie ein YouTube-Video, das ab und zu wegen des schlechten WLANs ins Stocken gerät; alle paar Sekunden muss er neue Daten herunterladen. Hätte er in seinem Sprachzentrum eine gute WLAN-Verbindung gehabt, wäre mir dieses Tierleid erspart geblieben. Außerdem habe ich auf dem Tablet mit dem Menü etwas angeklickt, was Google Lens mit Kabeljau übersetzt. Da kann man wenig falsch machen... Auf dem Teller liegt aber etwas, das aussieht wie durchgeschmorte Überbrückungskabel. Startkabel-jau! Das sind die Innereien, die Luftröhre oder sowas. Ich muss diese Woche aufpassen. Wenn ich nur ein bisschen nachlasse, habe ich als nächstes einen rohen Zitteraal vor mir liegen.
Was ich inzwischen auf all diesen Fernreisen gelernt habe, ist, dass das romantische Bild von Dingen, denen das Wort „lokal“ oder „traditionell“ voransteht, meist nicht der Realität entspricht. „Lokales Frühstück“ in Japan ist ein komplettes Abendessen mit einem eigenen blubbernden Eintopf und Pilzen neben dem Teller, dahinter ein privater kleiner Grill mit – keineswegs geruchlosen – Sardinen und etwas Zähem, Knorpeligem. Um meinen Teller herum stehen nicht weniger als acht Schälchen mit allem Möglichen drin. Ich entdecke gerade noch rechtzeitig, dass in der Schale mit den angeblichen Bohnensprossen jeder Spross zwei kleine schwarze Augen hat. Das Hotelzimmer in dieser Nacht ist auch... traditionell. Das Bett ist eine Matte auf dem Boden. Neben der Matte steht ein kleiner Couchtisch mit einem flachen Kissen, auf dem man sitzen kann. Das Zimmer hat kein Bad und keine Dusche, nur ein Waschbecken. Das ist einer der typischen Momente, in denen einem klar wird, woher das Waschbecken seinen Namen hat.
Es gibt kein Volk, das so gesetzestreu ist wie die Japaner. Während in den Niederlanden nicht einmal die größten Absperrungen jemanden abhalten, reicht in Japan ein kleines Stück Schnur, um alle dazu zu bringen, große Umwege zu laufen. Wir passen uns an, aber der Druck, ein gutes Panoramafoto zu schießen, wird immer größer. Japan entpuppt sich als weniger fotogen, als wir gehofft hatten. Entweder sind es langweilige Alltagsgebäude oder mega-touristische Tempel. Dazwischen haben wir nichts gefunden. In einem touristischen Teegarten müssen wir uns mit einer schönen Ecke mit zwei alten, roten, japanischen Ahornbäumen begnügen. Zwischen Touristenschwärmen mache ich etwas, das unser Reiseführer noch nie gesehen hat. Wahrscheinlich weiß er gar nicht, dass es überhaupt möglich ist... Ich steige über eine Schnur, die 30 cm über dem Boden am Weg entlangführt, und setze mich auf einen Felsen in dem kleinen Garten. Unser Reiseführer wird so nervös, dass ich mir sofort wie ein Verbrecher vorkomme. Am Ende wird dies das Panorama sein, das wir für unsere Einladungen und die Messewand verwenden. Die Schamesröte unseres Reiseführers war zumindest nicht umsonst.
Japaner sind nicht nur gesetzestreu, sie sind auch sehr nett. So richtig richtig nett. Als ich in unserem Hotel in der Nähe von Nagano gerade aus dem Aufzug steigen will, wartet die Dame von der Rezeption darauf, in den Lift zu treten. Sie sieht mich da stehen, erschrickt, verbeugt sich kurz und verzieht dann das Gesicht zu einem Lächeln, als ob sie nach einer Portion verdorbener Austern auf der Toilette sitzen würde. Es ist wirklich eine Art schwere „Lachgeburt“. Sie presst die Lippen so dermaßen aufeinander, dass der Gynäkologe, wäre es keine Lachgeburt, sondern eine echte Geburt gewesen, wahrscheinlich nach einer Zange gesucht hätte. Ich bin beeindruckt von ihrer Hingabe und erwidere ihre Freundlichkeit mit einem traditionell zurückhaltenden niederländischen Lächeln.
Über Osaka, Kyoto und Nagano beenden wir unseren Roadtrip in Tokio. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie groß Tokio ist. Unter der Erde gibt es mindestens drei weitere Ebenen Stadt, überall Metrolinien, Einkaufszentren und einfach Tunnel, die alles miteinander verbinden. Ein Ticket für die richtige U-Bahn-Linie zu kaufen, ist für einen Fremden unmöglich, aber auch daran wurde gedacht. Als ich den Hilfeknopf neben dem Fahrkartenautomaten drücke, kommt aus einer Luke in der Wand ein Metro-Mitarbeiter. Halb aus der Öffnung herausragend, beugt er sich über den Automaten und hilft einem mit allen Knöpfen und Optionen. Diese Idee werde ich mit nach Hause nehmen! Wir werden neben jedem PC im Büro eine Luke installieren.
Floris reiste für die Winter-kampagne 2024 nach Japan. Er lief ins Bild, während schöne Landschaftsfotos geschossen wurde, aß versehentlich ein Stück Wal und kleckerte Sojasoße auf sein weißes Hemd. Unter einem roten japanischen Ahornbaum wurde das schönste Foto geschossen.
Wenn wir für unsere Kampagne unterwegs sind, machen wir so einiges mit. Die Kampagnenfotos sind immer superschön, aber die Realität sieht oft anders aus.... Hier sind einige Schnappschüsse, die wir während unserer Reise gemacht haben. Wenn Sie sie anklicken, können Sie nachlesen, was darauf genau zu sehen ist.
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