Winter 2023: Georgien

Wie ich Georgien kurz zusammenfassen würde: Streunende Hunde! Georgien hat eine regelrechte Straßenhundekrise. Im ganzen Land gibt es keine Straße ohne ein Rudel Straßenhunde. Man sieht sie überall. Die Bevölkerung kümmert sich zwar ziemlich gut um diese Tiere, aber es ist ein herzzerreißender Anblick. Für mich als Hundeliebhaber ist das fast ein Grund, nicht nach Georgien zu reisen. Aber nur fast.

Diesmal habe ich mich gut auf die Reise vorbereitet. Im Flugzeug sehe ich mir bei Netflix zwei eindrucksvolle Dokumentarfilme über Georgien an. Es ist eine Art Abfolge von langen stummen Aufnahmen des georgischen Nichts. Wenn ich drei Stunden lang eine Kamera im Schuppen in meinem Garten laufen lassen würde, könnte der Produzent dieser Reportage sie wahrscheinlich als Dokumentarfilm über die Niederlande veröffentlichen. Aber... ich bin ein Genussmensch! Und ein Kulturliebhaber! Und ich kämpfe mich da jetzt verdammt nochmal durch! Ich fühle mich wie ein Intellektueller, aber als wir landen, bin ich eigentlich schon durch mit Georgien.

Am Flughafen mache ich einen klassischen Gruppenreise-Fehler: Ich gehe vorneweg. Wenn man nach dem Zoll als Erster durch die Schiebetür geht und dann als Erster Kontakt mit dem Reiseleiter aufnimmt, der dort wartet, hat man ein Problem. Ein Reiseleiter ist wie ein neugeborenes Entlein, das sich an das allererste Lebewesen hängt, das es herumlaufen sieht. Für einen Fremdenführer ist die Schiebetür am Zoll das Ei, das aufbricht. Und so watschel ich als Erster raus. Ich bin die ganze Woche über Ansprechpartner Nummer eins und werde jedes Mal mit allen touristischen Informationen zugeballert. Wussten Sie zum Beispiel, dass die Hauptstadt Tiflis im Laufe der Jahrhunderte 29 Mal zerstört und wiederaufgebaut worden ist? Das ist Fakt. Ich weiß Bescheid...

Die folgenden Tage verbringen wir auf einer Wahnsinnstour von der russischen bis zur türkischen und armenischen Grenze und allem, was dazwischen liegt. Höhepunkte: die Swanetischen Türme, die Felsenwohnungen in Wardsia und die Ruinen von Tmogwi. In der Hauptstadt Tiflis nehmen wir uns einen ganzen Tag Zeit, um die Locations für den Fotoshoot, den wir dort noch mit Katja Schuurman haben werden, auszukundschaften. Unter anderem spazieren wir durch den berühmten Botanischen Garten von Tiflis, aber der ist uns ein bisschen zu öde. Ein Botanischer Garten ist eigentlich eine Art Zoo, nur ohne Tiere.

Am Ende des Scouting-Tages in Tiflis haben wir ein paar schöne Locations beisammen. Nur unser Fotograf Elmar ist wegen der trüben Wettervorhersage ziemlich nervös. Wir beschließen, es zu riskieren und fahren am nächsten Tag sehr früh mit Katja in den Kaukasus, auf der Suche nach blauem Himmel. Es ist eine ganz schön lange Fahrt, sodass ich viel Zeit habe, mein Wortspiel, dass ich voll Lust auf „Kau-Cassis“ im Kaukasus habe, perfekt zu timen. Nach drei Stunden Fahrt, nahe der russischen Grenze, riss der Himmel auf. In dem Bergdorf Qasbegi (Stepanzminda) schossen wir die letzten drei Fotos der Reise.

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Floris: "Der botanische Garten von Tiflis wird sehr schnell als Fotolocation verworfen. Ein botanischer Garten ist im Prinzip eine Art Zoo, nur ohne Tiere. Ziemlich langweilig eigentlich. Die folgenden Tage machen wir das aber mit Fotos an den Swanetischen Türmen, den Felsenwohnungen in Wardsia und den Tmogvi-Ruinen wieder wett."

Hinter den Kulissen

Wenn wir für unsere Kampagne unterwegs sind, machen wir so einiges mit. Die Kampagnenfotos sind immer superschön, aber die Realität sieht oft anders aus.... Hier sind einige Schnappschüsse, die wir während unserer Reise gemacht haben. Wenn Sie sie anklicken, können Sie nachlesen, was darauf genau zu sehen ist.

Unsere Georgien Reise

HINTER DEN KULISSEN